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Notgepäck – Notfall Rucksack

Notgepäck / Notfall Rucksack / Fluchtgepäck / Packanleitung

Eine essenzielle Frage vorweg, die sich jeder selber stellen muß:
Will ich auf die Hilfe anderer angewiesen sein, oder will ich mich versteckt halten können und selbst für mich sorgen können?
Sollte der Ernstfall bedingt durch Seuchen oder Krieg eintreten und ihr müsst rasch euer Domizil verlassen, zieht unbedingt festes Schuhwerk wie z.B. Bergstiefel an!
(Sehr gute und günstige Bergstiefel gibt es bei Shoe4you in Brunnthal – Filialbestellung möglich! – Ich trage meine seit zwei Jahren beinahe täglich in der Arbeit)
Sollte euch euer Weg abseits der Straßen führen, seid ihr mit Salonschleichern aufgeschmissen!
Packt in eure Rucksäcke, was ihr zum unmittelbaren Überleben braucht und legt diese griffbereit an einem sicheren und schnell erreichbaren Ort ab! Solltet ihr zu Fuß weiter müssen, ist es zwar schade um eure Sachen die zurück bleiben müssen, aber ihr findet garantiert unterwegs andere gute und nützliche Dinge.
Kauft euch einmalig einen guten Rucksack! Beachtet beim Kauf die Belastbarkeit in Kg sowie die Füllmenge in Litern. Mein Rucksack hat z.B. 60l regulär +10l zusätzlich wenn er komplett befüllt wird.
Ein Billigmodell aus China welches angeblich erst (schon) bei 15kg den Geist aufgibt wird höchst wahrscheinlich schon vorher schlapp machen!
Vorweg:
Jedes Gramm zählt. Bevor ihr euch einen 20kg Rucksack auf die Schultern hebt, probiert aus, ob ihr ihn überhaupt tragen könnt! Im Ernstfall müsst ihr eventuell über sehr lange Strecken mit dem Rucksack unterwegs sein. Nicht immer könnt ihr ungehindert über Straßen und Wege marschieren. Manchmal muss man schnell reagieren und Querfeldein oder Strecken bergauf gehen. Da ist ein zu schwerer Rucksack nur hinderlich!

Wie der Rucksack gepackt wird

Unten in den Rucksack kommen schwere Sachen wie z.B. Wasser – mindestens 2-3 Liter pro Erwachsener in PET Flaschen und Konserven, – packt zwei große Konservendosen z.B. Ravioli, Eintopf o.Ä. pro Rucksack und den Rest als Trockennahrung ein! In einer der leeren Konservendosen könnt ihr die Trockennahrung z.B. Tortellini, Nudeln, Reis, Erbsen ect. kochen, aus einer zweiten Dose baut ihr einen Hobo-Ofen! Alternativ könnt ihr euch auch vorher einen Taschenkocher basteln –  ein Büchsenöffner (schweizer Messer oder Multitool), BW-Besteck. Ich habe zusätzlich in jedem Rucksack-Bodenfach noch eine 2×3 m Gewebeplane mit dünnen schwarzen Reepschnüren [paracord] verstaut. Diese sind nützlich bei einem improvisierten Nachtlager – zumal wenn es regnet oder windig ist. In einer kleinen wasserdichten Klickbox habe ich für den äußersten Notfall noch IBU-Profen gegen Entzündungen, Diclofenac-Tabletten bei Schmerzen und Imodium bei Durchfall verstaut, in einer anderen wasserdichten Klickbox Angelzeug (Blei, Schnur, div. Haken, Korken als Schwimmer, mini Neonknicklichter zum Nachtfischen usw. siehe Emergency kit ), einen Beutel mit einigen Kiefernsplittern, trockener Zunder, ein Cliptütchen mit Vaseline-Wattebäuschen, Esbit (falls alles Holz nass ist!), ein elektro Feuerzeug (geht auch nass und mit kalten Fingern!), 2 Magnesium Feuerstarter (wenn das Feuerzeug den Geist aufgibt) und ein kleines Klappmesser. Im Deckel ist ein Stück Spiegelfolie eingeklebt. (zum Blinksignale geben und als Spiegel zur Gesichtstarnung) Zum Wasserentkeimen habe ich Micropur-Tabletten. Sind die Entkeimungstabletten – oder Tropfen aufgebraucht, könnt ihr euch aus einer leeren PET Flasche auf die Schnelle eine wirksamen Aktivkohle Wasserfilter bauen!
Habt ihr unterwegs keinen Esbit Kocher, könnt ihr euch aus einer leeren Konservendose einen perfekten Hobo-Ofen bauen  welchen ihr mit kleinen Holzstücken befeuern könnt. Oben auf den Hoboofen stellt ihr einfach einen Becher oder einen Topf. Der Hobo Ofen eignet sich auch hervorragend als kleiner Ofen, wenn es nicht allzu sinnvoll ist ein offenes Lagerfeuer zu machen!
Wer will, kann sich aus einer Pastillendose einen handlichen Taschenkocher basteln.
Dazu noch eine extrem scharfe Klappsäge und 1 Paar Arbeitshandschuhe um Holz zu sammeln oder um Hindernisse wegzuräumen, sowie ein langes Stück Panzertape. (Ist nötig zum Zukleben von Hosenbeinen, um vor Blutegeln oder Insekten wie Ameisen zu schützen!) Außerdem noch ein kleines erste Hilfe Set und einen Klappspaten. (Um Gewicht zu sparen kann der Spaten auch weggelassen werden!) Ein dünnes stabiles Seil ca. 20 m lang sowie 5 Karabiner. (Ein brauchbares dünnes Seil gibt es als Meterware in jedem besseren Baumarkt!)
Noch ein wichtiger Tipp: Packt euch eine kleine Dose mit Vaseline ein! Solltet ihr euch wund gelaufen haben, lindert sie Schmerzen und hilft heilen. Außerdem ist sie eine perfekte Anzündhilfe und dichtet Nähte an Stiefeln ab! Im Winter hält sie, dick auf die Haut aufgetragen die Kälte ab und schützt vor Gefrierbrand auf der Haut!
Ich wurde gefragt, warum ich kein Zelt mitnehme. Nun, eine Flucht ist kein Campingausflug! Ein Zelt mit 10-15kg ist ein absolut überflüssiges Zusatzgewicht! Für ein Biwak ist eine Plane absolut ausreichend!

Notfallgepäck / Notfall Rucksack - www.urban-growing.net
Dies ist mein Notfall Rucksack ein Deuter 60+10Liter- Gesamt Gewicht ohne Konserven und Kleider – 15kg – Spaten, Grillrost und Campingbeil können weggelassen und durch Nahrung ersetzt werden. Eine Wasserrinne um das Biwak kann auch mit einem dicken Ast gezogen werden.

Zum Packen:
im Rucksack nehmt ihr eine große, reißfeste Mülltüte. In diese Mülltüte kommen unten Sachen, die nicht naß werden sollten. Z.B. Dokumente, Bargeld ect. Merkt euch, wer welche Hygieneartikel und Medikamente einpackt! Dannt packt ihr oben auf trockene Wechselkleidung! In die Wechselkleidung packt ihr ein kleines Hygieneset. Mit am Wichtigsten sind trockene Socken um Fußbrand vorzubeugen! (Deshalb sind gute wasserdichte Stiefel unverzichtbar!!) Zuletzt kommt oben auf die Wäsche Klopapier, welches in einer eigenen wasserdichten Tüte verstaut ist. Regenkleidung / Poncho kommt obenauf damit es griffbereit liegt!
Die schweren Sachen kommen immer unten in den Rucksack! Packt ihr verkehrt, liegt der Schwerpunkt des Rucksacks zu hoch und ihr droht leichter zu stürzen. In das Deckelfach des Rucksacks packt ihr Kompaß und Landkarten, ein Kurbelradio, 1 Stk. 3W/5W LED Taschenlampen (pro Person!) evtl. hochwertige Stirnlampen und ausreichend passende Ersatzbatterien – Achtung auf MHD! (zusätzlich 1 Kurbeltaschenlampe – bei Weitem nicht so hell aber sehr nützlich ohne Batterien!) und einen Feldstecher bzw. Fernglas. (die Landkarten und die elektrischen Gegenstände kommen natürlich auch in wasserdichte Ziplock Beutel) Außen am Rucksack befestigt ihr unten (wenn möglich) den Schlafsack. Um diesen vor Feuchtigkeit zu schützen, könnt ihr ihn in eine Mülltüte packen und dann in seine Hülle stecken. In die Seitenfächer kommen ein Ersatzmesser und eine Handaxt (kann auch durch Proviant ersetzt werden – Anzündholz lässt sich auch mit dem Messer spalten!).
Die Isomatte befestigt ihr sinnvoller Weise hochkant hinten, außen am Rucksack. Nicht oben oder unten quer. Sonst bleibt ihr ständig zwischen Bäumen und Sträuchern hängen!
Wichtig:
Solltet ihr – aus welchen Gründen auch immer – getrennt werden, muss sich jede Person mindestens 73 Std. alleine versorgen können! Verteilt also das Gepäck so, dass jeder genug Nahrung und Kleidung hat! Besprecht eingehend euer Tagesziel und das langfristige Ziel. Setzt euch nur Etappen, die jeder auch alleine erreichen kann! Verteilt identische Landkarten oder zuvor erstellte und laminierte google-earth Ausdrucke.
Am Besten ihr packt die Rucksäcke identisch! Dann gibt`s auch keinen Streit!
Tipp:
Markiert auf euer Karte niemals das echte / tatsächliche Ziel! – Sondern ein „angebliches“ Ziel in der Nähe! Sollten euere Karten in fremde Hände fallen, ist euer wahres Ziel nicht von vorneherein verraten!

Nachtleuchtender Kompass und 3W LED Lampen fluoreszierend - Notfallausrüstung Überleben in Krisensituationen - www.urban-growing.netMein Kompass und die beiden 3W LED-Lampen sind nachtleuchtend, sollten sie versehentlich in hohes Gras fallen können sie so rasch wieder gefunden werden.

TIPP für Frauen:
Da in Krisenzeiten oftmals andere oder keine Regeln mehr gelten, empfiehlt es sich für Frauen einen Taser oder ein Reizgasspray griffbereit dabei zu haben!

Viel Glück.
Ranchero
Ps.: sucht euch Gegenden mit Bächen oder Flüssen aus. Dort findet ihr Wild und Fische. Und – Wasser!
Aber Vorsicht! Auch andere, eventuell weniger gesellige Menschen kommen auf die gleiche Idee…

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2 Kommentare

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