Hallo Besucher,
hier zeige ich euch, wie man sich mit relativ wenig Aufwand einen Zaun selber bauen kann.
Ich habe hier einen klassischen Staketen- oder Lattenzaun gebaut, mit senkrechten Zaunlatten. Alternativ gibt es noch den Jägerzaun, auch bekannt als Scheren- oder Kreuzzaun mit überkreuzten Zaunlatten.
Der Entschluss stand fest.
Der über 40 Jahre alte Maschendrahtzaun war mir schon seit Langem ein Dorn im Auge… Der Zaun muss weg! Also schnappte ich mir meine Schubkarre und fuhr zum benachbarten Bauern, welcher mit Holz aus dem eigenen Wald auch Zaunlatten fertigt. Glücklicher Weise konnte ich noch einen Restbestand von ca. 130 rohen Zaunstaketen mit Kegelfräsung ergattern. Natürlich nicht alle auf einmal, ich musste mehrere Male fahren.
Dann bekam ich noch 5m lange Querhölzer, auch bekannt als Riegel oder Bindestangen.
Zunächst musste die passende Höhe und der passende Zaunlattenabstand herausgefunden werden.
Dazu stellte ich eine Zaunlatte neben den noch stehenden Posten meines kleinen Weinspaliers.
Sofort war klar, die Latten müssen alle gekürzt werden! Die letzendliche Höhe, bzw. Länge ergibt sich aus der Sichthöhe abzüglich der Bodenfreiheit von ca. 4-5 cm.
Die Bodenfreiheit der Zaunlatten ist wichtig, damit sie nicht auf der Erde, dem Rasen oder im Beet aufsitzen und von unten her vergammeln!
Achja. Das Weinspalier. Das musste ja auch noch neu gemacht werden.
Ok. Ich ins Auto und in den nächstbesten Baumarkt gefahren. Die entsprechenden Latten (was wie immer sehr lange gedauert hat, da ich nicht deren Schrott mitkaufen wollte!) und dazugehörigen Schrauben heraus gesucht, und wieder ab nach Hause.
Und los ging die wilde Fahrt…
Erst mal eine rohe Zaunlatte zur Probe angelehnt und die letztendliche Zaunhöhe ermittelt.
Dann weg mit dem über 40 Jahre alten Maschendrahtzaun! Puh. Endlich!…
Die Zaunlatten mussten nun alle zunächst auf 110 cm abgelängt werden.
Meine geniale Kappsäge hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, daher mussten alle mit der Stichsäge abgeschnitten werden.
Und dann ging es auch schon ans Anstreichen. Zuerst die Enden und die Spitzen!
Dann die flache Seite,
im Anschluß daran die runde Seite.
Als Nächstes kamen dann noch die Bindestangen. Ebenfalls erst die Enden, dann die Flachseite und zuletzt die runde Seite.
Jetzt musste herausgefunden werden, wieviele Zaunlatten eigentlich ein Zaunelement ergeben. Einen Zaun selber bauen ist oft garnicht so einfach wie es aussieht…
Dazu habe ich die einzelnen Zaunstaketen erstmal nur grob verteilt, mit dem Zwischenraum von einer Zaunlattenbreite. Nein, das gefiel mir nicht. Ich wollte die Zaunlatten etwas enger haben.
Dazu fixierte ich mir die äußerste Zaunlatte mit einem Nagel. Oben und unten im gleichen Abstand zum äußeren Querholz – ca. 5cm. Unten richtete ich das Querholz auf einen Lattenüberstand von 12cm ein. Das machte ich zuerst auf der einen Außenseite, dann auf der anderen Außenseite. (also rechts und links… siehe nächstes Bild)
Als perfekten Zaunlattenabstand wählte ich eine alte Holzlatte mit ca. 4,5 cm Breite. Das Querholz richtete ich mir mit genau 16cm zum Querholz ein und fixierte auch hier die erste Zaunlatte mit einem Nagel. (die Zaunlatte wurde dann später wieder entfernt.) So fertigte ich mir sämtliche Zaunelemente.
Dann fehlte da noch das neue Spalier. Puh. Noch eine Fleißarbeit…
Als Referenzmaß wählte ich das Seitenteil einer alten Weinkiste mit 10cm Breite. Damit ich das Ganze auch im rechten Winkel hatte, nahm ich mir als Anschlag einen dicken Balken.
Los gings. Bohren, schrauben. Bohren, schrauben….
Dann die Querlatten zu einander ausgerichtet. Und, – bohren, schrauben, bohren, schrauben….
Aber, auch das fand einmal ein Ende. Irgendwann war es dann soweit und ich konnte das neue Spalier sowie das erste Zaunelement einbauen. Die größte Herausforderung hierbei war es, die guten Weintriebe nicht abzubrechen.
Passt. Alles richtig gemacht. Unten an den Zaunlatten muss die Erde noch etwas abgegraben werden, damit die Staketen keine Feuchtigkeit ziehen können und vergammeln.
Und so sieht der Zaun fertig aus. Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit.
Zum Befestigen der Zaunpfosten habe ich Einschlaghülsen verwendet. Als Witterungsschutz habe ich oben auf die Pfosten verzinkte Abschlussbleche befestigt.
So. Das wars.
Ich bin fertig, Zaun steht.
Viel Spaß beim Nachbauen,
Euer Ranchero
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Das Ergebnis sieht wirklich klasse aus! Wir möchten auch selbst einen Zaun bauen, daher ist es gut zu wissen, wie ihr an das Vorhaben angegangen seid. Danke für die Tipps!
Ich möchte meinem Garten einen neuen Zaun verschaffen und mich mal selbst an den Bau wagen. So ein klassischer Lattenzaun aus Holz sieht auch wirklich toll aus. Mir war bisher gar nicht bewusst, dass die Latten auch eine gewisse Bodenfreiheit haben müssen, damit das Holz nicht von unten vergammelt. Darauf werde ich beim Aufstellen genau achten.
Hallo Karl Heinrich,
Ja, die Bodenfreiheit bei einem Lattenzaun ist wichtig.
Aber, das weiß natürlich auch eine gute Zaunbaufirma aus Leipzig…
(grins*)
Gruß,
Ranchero
Hallo,
Danke für die Anleitung, super.
Eine Frage noch: Mit welcher Farbe hast Du die Latten gestrichen?
Danke,
Viele Grüsse,
Thomas
Hallo Thomas!
Bei den Zaunlatten habe ich auf Xyladecor zurück gegriffen.
Einem Mittelding zwischen Lasur und Beize.
Gruß,
Ranchero